... oder was noch davon übrig geblieben ist nach diesem Sommer.
Ein wahres Geschenk bescherte uns Urs, als er uns am bitterkalten Sonntag vom 22. Januar 2023 zu den Gletscherhöhlen auf dem Furgggletscher führte. Wie entsteht eigentlich eine solche Gletscherhöhle? Dazu braucht es Wärme, durch welche das Eis an der Oberfläche vom Gletscher schmilzt. Diesen Sommer hatten wir ja wahrlich genug davon. Das Schmelzwasser fliesst durch die Risse im Eis. Da das Schmelzwasser wärmer als das Eis ist, schneidet das Wasser eine immer grösser werdende Schlucht in den Gletscher. Das Eis vom Gletscher selbst fliesst ebenfalls langsam, und so schließt sich mit der Zeit der obere Teil der Schlucht. Das Wasser hingegen fliesst auf dem Grund der Schlucht weiter, wodurch die Schlucht zu einer Höhle wird. Die meisten Gletscherhöhlen überleben nur einen Winter. Aber in einigen Fällen bilden sich die Höhlen an der gleichen Stelle wieder, so wie es auch auf dem Furgggletscher in den letzten Jahren der Fall war. Man sieht aber jedes Jahr eine andere Höhle.
Nach einem Kaffee auf Schwarzsee, nach dem Aufstieg aufs Hirli mit dem üblichen «Jacke an, Jacke aus», «Steighilfen rein, Steighilfen raus», nach mehr oder weniger eleganten Spitzkehren und nach einer mehr oder weniger eleganten Abfahrt mit den Fellen zum Furgggletscher erreichten wir diesen magischen Ort. Das Eis in den Höhlen spiegelte sich in allen nur erdenklichen Blau- und Grüntonen, das Matterhorn blickte einem durch die Ein- und Ausgänge immer wieder aus einem anderen Winkel entgegen und man kam sich wahrlich klein vor in diesem gigantischen Tunnel aus Eis. Ein märchenhafter, verwunschener Ort, der einem vergessen lässt, wo man eigentlich ist und den man nur ungerne wieder verlässt.
Als wir die Minusgrade dann doch wieder zu spüren bekamen, nahmen wir den kurzen Aufstieg auf die Punta SAC (Namensgebung durch Urs) unterhalb der Matterhorn Ostwand in Angriff, wo wir uns mit aufgrund der Kälte steinharten Riegeln verpflegten. Nachdem wir noch versuchten, auf einem Foto ein Smiley 🙂 darzustellen, mit zwei Höhleneingängen als Augen und uns als lächelndes Gesicht, fuhren wir zurück ins Tal. Das Foto ist nicht schlecht geworden, und mit ein bisschen Fantasie sieht man auch das Smiley 🙂.
Ein herzliches Dankeschön an Urs und an Kari, dass ihr uns an diesen faszinierenden Ort geführt habt. Die Tour ist Geschichte, aber von den Erinnerungen daran werden wir noch lange zehren, und wir freuen uns schon auf weitere Tage in den Bergen und Geheimnisse, die wir mit euch erleben dürfen.
«Gestern ist Geschichte, heute ist ein Geschenk und morgen ist ein Geheimnis» David Lama
Organisation/Leitung/Foto: Urs Lauber
Bericht: Fabienne
Gruppe 1
Tourenleiter: Urs Lauber
Teilnehmer: Fabienne Jelk, Silvia Burgener, Bernadette Burgener, Gabi Perren, Julia Amherd, Jasmin Kaufmann
Gruppe 2
Tourenleiter: Kari Schmidhalter
Teilnehmer: Michel Petrig, Edi Biner, Annette Steger, Priska Thalmann, Hansruedi Kaufmann.