Leitung: Julika Groten
Teilnehmende: Berthy Julen, Edi Biner
Bericht: Julika Groten
Fotos: alle
Gerade mal zwei Wanderlustige hatten sich angemeldet. „Aller guten Dinge sind drei“ haben wir uns gedacht und sind dennoch los. Ausserdem ist das Gredetschtal einfach zu schön um es vom Tourenprogramm zu streichen, meine Teilnehmer Berthy und Edi zu nett um diesen Tag mit ihnen zu missen und das goldene Herbstwetter zu einladend um es nicht in der Bergwelt zu verbringen.
Etwas oberhalb von Mund führt der spektakuläre Pfad entlang der historischen Wasserleitung „Wyssa Suone“ immer wieder dem Abgrund nah und sich durch unzählige, niedrige Tunnel schlängelnd tief hinein in das wilde Tal. Welch tollkühnen Männer, die in diesen schwindelerregenden Bergflanken vor über tausend Jahren die Suonen für das lebenspendende Nass für die niederschlagsarme Südrampe im Wallis erbaut haben.
Berthy war vor einigen Tagen das erste Mal am Blawesee oberhalb des verlorenen Tals gewesen. Für Edi natürlich olle Kamellen, denn er hat im Wallis schon so ziemlich alles erwandert. Ins Gredetschtal hatte er zwar auch schon seine Nase hineingesteckt, aber bis hinter nach Strick war er noch nie gelaufen. Ihm also was Neues gezeigt zu haben, darauf kann man sich schon was einbilden! Mit Popositzkissen für alle und frisch gebrühtem Espresso liess es sich dort wunderbar verweilen und die Aussicht geniessen.
Talauswärts dem grünen Band der „Oberschta Suone“ entlang ist es lieblicher und weniger ausgesetzt aber nicht minder schön. Als Endpunkt der Wanderung hatten wir das urig anmutende Restaurant in Birgisch angepeilt. Am Ortseingang wurden wir jedoch abgefangen und zu Weisswein auf einem sonnigen Bänkchen eingeladen. Die Flasche war schnell leer, die Geschichten aber noch nicht aus und so gings weiter mit Hagebuttenlikör. Dank unseres Gastgebers wissen wir nun, wie das Foggenhorn zu seinem Namen kam, dass ein Mistelstrauch über der Türe nicht nur fürs darunter Küssen ist und dass er ein Kraut für die hat, die nicht mehr auf dieser Erde bleiben wollen. Solange wir aber solch grandiose Tage erleben dürfen, denken wir gar nicht daran, davon Gebrauch zu machen und sind in Vorfreude auf die nächste Bergtour.