Tourenleitung: Alfons Biner
Teilnehmende: Philippe Barman, Elisabeth Biner, Köbi Graven, Klaus Julen, Mirja Kronig, Bernadette Lauber, Seraina Schmid, Sonja Tscherrig, Marianne Zumtaugwald
Bericht: Mirja Kronig
Fotos: alle
Jungfräulich präsentiert sich der frühe Morgen im holden Monat Mai, als sich 10 SAC - ler auf dem Bahnhofplatz in Zermatt einfinden und den Zug Richtung St. Niklaus besteigen, um später wandernd die „Kipfen“ zu erforschen.
Kaum dem Zug entstiegen, legen wir letzte Hand an und putzen uns „wandertauglich“ heraus.
Ein breiter Wanderweg, gesäumt von blühenden Wiesen, führt an verschlafenen Weilern vorbei und bald lassen wir St. Niklaus hinter uns liegen. Erste Schweisstropfen perlen über die Gesichter und unser Hausbotaniker und Philosoph Köbi meint: „ Die Schattenseite des Wanderns ist die Sonne“. Über eine Brücke, unter der sich die wilde Mattervispe den Weg durch die engen Kipfen bahnt, erreichen wir die rechte Talseite. Wir folgen einem schmalen, weichen Waldweg, der sich an den steilen Hang, den wir in ruhigem Auf und Ab queren, anschmiegt. Auf der gegenüberliegenden Talseite stürzt das sich zu tosenden Wildbächen formierte Schmelzwasser in imposanten Kaskaden über steile Felsen in die Schlucht. Der Weg schraubt sich in angenehmen Windungen den Steilhang hinunter und über eine Brücke, die ein tiefes Tobel überspannt, erreichen wir Kalpetran.
Unbarmherzig brennt die Sonne von einem stahlblauen, wolkenlosen Himmel, während wir uns ein steiles Wegstück auf der linken Talseite hoch kämpfen, bis wir uns auf einem eben verlaufenden Pfad wiederfinden. Der Hitze nicht gewachsen, streben wir Schatten spendenden Bäumen zu, unter denen wir uns keuchend niederlassen und die Rucksäcke nach Trink- und Essbarem durchforsten. Frisch gestärkt setzen wir den Weg fort, folgen in flottem Schritt unserm Wanderleiter Fons, während wir Köbi’s botanischem Lehrgang lauschen.
Wir erreichen Stalden. Steile Gässchen verschlucken uns und einem Labyrinth enger Strassen- und Häuser-schluchten folgend, streben wir dem Dorfausgang zu und bewegen uns bald wieder in freiem Gelände.
Kuschelig in einer Mulde eingebettet erspähen wir in einiger Entfernung das Restaurant Ackersand, welches wir zielstrebig anpeilen. Vor dem innern Auge erscheinen Bilder von Bierhumpen, gekrönt mit weissem Schaum, überquellenden Pastatellern, riesigen Pizzas und Megacoupes. Wir machen es uns auf der einladenden Restaurantterrasse gemütlich und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Von Trägheit übermannt und zufrieden mit uns und der Welt, beschliessen wir einstimmig, die Begehung des noch vorgesehenen – jedoch öde anmutenden Wegstücks bis Visp – Radiowandern zu überlassen.
Wir quetschen uns ins heranfahrende Postauto und lassen uns zurück nach Stalden chauffieren, wo uns Fons auf einen Absacker einlädt. Im gemütlichen Abteil der MGB lassen wir den Tag Revue passieren und um viele Erlebnisse reicher treffen wir um 16.00 Uhr wohlbehalten in Zermatt ein. Die Berichterstatterin dankt Alfons für die perfekte Organisation und allen Beteiligten für die tolle Kameradschaft.