Tourenberichte 2022

Eggerhorn

Samstag 02.Juli 2022


Leitung: Anja Bumann

Teilnehmer: Manon Willisch, Dodi Schmidthalter, Ingrid Zumtaugwald, Hermann Perren, Annette Steger, Steger Anette, Amacker Monika, Zumtaugwald Susanne, Detta Regula, Biner Edi

Erfolgreiche erste SAC-Tour der neuen Wanderleiterinnen Karin Viotti und Anja Bumann

 

Binn – Eggerhorn – Ernen: Tag 2 mit Anja Bumann

 

Morgens vor 7.00h weckt uns die Sonne und während wir uns im Bett räkeln und langsam ans Aufstehen und/oder Morgenbuffet denken, sitzen Edi und Regula schon im Zug Richtung Visp.

 

Das Programm war auch als Einzeltour ausgeschrieben und so verabschieden wir nach einem leckeren Frühstück die beiden Frauen Namens Renate, die sich für diesen Tag eine Wanderung mit etwas weniger Höhenmeter ausgesucht haben. Auch Karin wird uns nicht begleiten und eine andere Tour im Binntal auskundschaften. Im Gegenzug begrüssen wir Edi und Regula sowie Monika und Susanne, die eine doch etwas kürzere Anreise hatten.

Pünktlich um 8.30h verlässt der SAC das Hotel Ofenhorn nach Norden Richtung Eggerhorn. Anja führt uns im Rätschtempo über die «Waldachre» hin zum Zick-Zack-Weg durch den Wald und die Gebiete «Täl» und «Meili», wo wir allmählich und unbemerkt im Schatten viele Höhenmeter erwandern. Beim Brunnen wird getrunken und die Flaschen gefüllt, denn nun folgt der etwas steilere Teil in der Sonne. Ein Blick zur Bergflanke, kein Eggerhorn weit und breit, dafür strahlt ein buntes Blütenmeer. 

 

Weiter bergwärts – Edi flickt wohlweislich sein Loch im Hut und Dodi Muhammar improvisiert – ist die Hitze dank eines Lüftchens erträglich; geschwitzt wird trotzdem. Vorbei laufen wir an Orten wie «Sattulti» (2'130 m.ü.M.) und «Bru» (2'230 m.ü.M.) und erreichen auf 2'420 m.ü.M. eine Ebene, den «Schafgale» mit einem Meer aus gelben Blümchen – aber wieder kein Eggerhorn ist Sicht. Der Wegweiser zeigt noch 15 min. an. Wir erklimmen eine Kuppe und vor uns steht, hinten am Grad, das Gipfelkreuz auf 2'500 m.ü.M. 

 

Der Aufstieg wird durch eine atemberaubende Rundsicht belohnt. Einerseits sehen wir die etwas weniger bekannten, dennoch imposanten Gipfel der östlichen Walliser- und Berner-Alpen und andererseits geht der Blick ins Rhonetal – das Land ist masslos und sanft; und nit vergässe ds Fiieschertelli. Wir geniessen alles, was der Rucksack hergibt und stellen uns für’s Gipfelphoto beim Kreuz auf. Übrigens steht auf dem «Altar», dass Kardinal Heinrich Schwery….Interessierte fragen Edi. 

 

Als Abstieg hat Anja den etwas längeren, aber knieschonenden Weg ins Rappental gewählt. Somit laufen wir «die Gipfelmatta» (Gipfelgrat) etwas zurück, biegen nun links ab und folgen gemütlich dem Wanderweg. Plötzlich: Die grüne Tafel (Herdenschutzhunde bewachen die Herde => Hunde an die Leine, schieben statt biken, laufen statt joggen und die Herde grosszügig umgehen). Da wir weder Schafe noch Hunde sehen, steigen wir gemütlich weiter ab. Die ersten Schafe werden gesichtet und plötzlich Hundegebell – mir läuft der Angstschweiss den Buckel runter und ich spüre schon den Hundebiss am Allerwertesten – auch wenn Edi meint: «Hunde, die bellen, beissen nicht». Wir laufen weiter hinunter und da thront der Hund, bewacht seine Herde, wedelt mit dem Schwanz und bellt. «Jetzt hat er uns gesehen», meint Manon. «Der sieht ja friedlich aus und macht nur seinen Job» lautet eine Antwort. «Gar nicht so gross der Hund» höre ich noch eine Stimme sagen, ich hingegen sehe nur Fuchur aus der unendlichen Geschichte; so viel zum Thema «Grösse». Natürlich werden die Regeln eingehalten und wir verlassen den Wanderweg, der mitten durch die Herde führt, um die Herde (bwz. ich den Hund) etwas zu umgehen. Und tatsächlich, der Hund kommt nicht näher, er bleibt an seinem Platz bei den Schafen.  

 

Z’Mühbach (1'990 m.ü.M.) im Talboden überqueren wir auf der Brücke den Milebach und laufen auf der anderen, rechten Seite talauswärts. Und immer wieder blicken wir auf die andere Talseite, wo die Schafe auf dem Lawinenkegel «hitzgend».  Und prompt, talauswärts treffen wir auch auf der linken Talseite auf Schafe mit Hund. Edi und andere bleiben auf dem Wanderweg und die «Angsthasen» laufen etwas höher. Ohne Zwischenfall erreichen wir den Niederärner Chäller (1'740 m.ü.M.) wo Dodi uns «über den Zaun hilft», wir den Milebach überqueren und im Schatten rasten.

 

Vor uns liegt noch ein Abstieg von rund 500 Metern hinunter nach Ernen, den wir auf einem breiten Wanderweg und ohne Hundeangst problemlos bewältigen. Obwohl wir im schattigen Ernerwald laufen, wird’s heisser und heisser und das kühle Getränk ds Ernen wird sehnsüchtig erwartet. Das Ernergalen-Bier schmeckt und der hausgemachte, wirklich frische, heisse Eistee ist ein Gedicht.

 

Wir danken Anja für die absolut gelungene Tour auf das Eggerhorn von Binn aus und für den knieschonenden Abstieg ins Rappental; einen Tag später ist das Adrenalin verflogen, Fuchur harmlos und mit wenig Muskelkater läuft’s sich leichter. Merci und immer wieder gerne.

 

Fotos: alle

Bericht: Ingrid Zumtaugwald


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