Tourenberichte 2021

Waldegg – Gemmenalphorn – Niederhorn

Mittwoch, 21. Juli 2021

Leitung: Edi Biner 

Teilnehmer: Manon Willisch, Dodi Schmidhalter, Philipp Barman, Ingrid Zumtaugwald, Karin Viotti, Annette Ovink, Mirja Kronig, Lilli Truffer, Monika Lauber


Edi lockt: „Es muss nicht immer das Wallis sein. Im Bernbiet lässt es sich wunderbar wandern!“. Wir erliegen Edis Charme und melden uns für die Wanderung Waldegg – Gemmenalphorn – Niederhorn an. Ganz nach dem Motto: der frühe Vogel fängt den Wurm – brechen wir zeitig auf und treffen – aus allen Himmelsrichtungen zusammen getrommelt – als Privatauto- oder ÖV - Nutzer – kurz nach 9.00 Uhr auf dem Parkplatz Waldegg ein.

 

Alle haben sich auf 1'100 Höhenmeter Aufstieg eingestellt. Doch gerne lassen wir uns eines Besseren belehren. Während der Kaffeepause im Restaurant Regina lässt Edi die Katze aus dem Sack: Eine Gebührenentrichtung von CHF 5 pro Fahrzeug gewährt freie Fahrt via Forststrasse hoch zur Chuematte. Ganz nach Churchills Devise: „Weshalb das Schuhwerk unnötig abnutzen, wenn sich Rollmaterial anbietet“, überwinden wir die ersten 500 Höhenmeter fahrend.

 

Noch „taufrisch“ und schmunzelnd über das Schnippchen, das wir uns selber geschlagen haben, entsteigen wir den Autos. Nun macht sich die Braut schön. Will heissen: Modische Hüte und Sonnenbrillen werden aufgesetzt und wohlriechende Sonnencremes eingerieben. Nach diesem Zeremoniell harren wir, gestützt auf unsere Wanderstöcke, der Dinge, die da kommen sollen. Edi zeigt mit der Spitze seines Wanderstocks auf eine Bergkuppe, die weit entfernt in den sommerlichen Himmel ragt. Unser erstes Tagesziel – das Gemmenalphorn – ist definiert. Auf einer Forststrasse, gesäumt von buschig blühenden Alpenrosen und kriechendem Zwergwacholder, nähern wir uns der Gemmenalp. Hier mündet die Strasse in einen schmalen Pfad, der sich durch saftiges Wiesenland und prächtige Alpenflora schlängelt. Wir folgen dem Weg im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein und erreichen ein Col – den Burgfeldstand. Ein letztes Wegstück, das unsere Trittsicherheit auf die Probe stellt, führt uns, einen steilen Abhang querend, auf den Gipfel des Gemmenalphorns.

Kurz die Schweisstropfen vom Gesicht gewischt, dem Rucksack eine kleine Stärkung entnommen und schon geniessen wir den Tiefblick ins Justistal, während uns Edi die Namen der Spitzen, die stolz aus dem uns umrahmenden Bergkranz herausstechen, nennt. Bergdohlen segeln herbei, setzen zur Landung an und wollen gefüttert werden. Es entflammt eine heftige Diskussion über Zusammenhang von Hirngrösse und Intelligenz. Doch zur Definierung neuer, naturwissenschaftlicher Thesen bleibt keine Zeit. Edi drängt zum Aufbruch. Es geht zurück zum Burgfeldstand und von dort (Ingrid freut’s besonders) via Güggisgrat dem Niederhorn zu. Eine tolle Kulisse dominiert diesen Höhenweg, der einiges an Trittsicherheit erfordert, uns aber immer wieder Ausrufe des Staunens entlockt. Das Niederhorn rückt in greifbare Nähe. Vom gemächlichen Bergsteigerrhythmus wechseln wir in den Halbjoggingschritt und nähern uns dem Zielort. Der Aussichtspunkt auf dem Niederhorn bietet einen herrlichen Rundblick über den Thunersee und das weltbekannte Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau zieht uns in seinen Bann.

 

Doch – nach der abwechslungsreichen Wanderung meldet sich der Magen zu Wort. Hunger und Durst wollen gestillt sein. Während sich die einen an den mitgeschleppten Köstlichkeiten aus dem Rucksack gütlich tun, lassen sich die andern auf der Terrasse des Restaurants kulinarisch verwöhnen. Nach Speis und Trank werfen wir einen letzten, wehmütigen Blick in die Runde, bevor wir die Gondelbahn besteigen, in der wir zurück nach Beatenberg schweben.

 

Die ÖV – Nutzer verabschieden sich, während wir andern im Postauto zurück nach Waldegg transportiert werden.

Bei einem Abschiedstrunk stossen wir auf Edi, gute Kameradschaft und einen gelungenen Wandertag an, bevor wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Ein grosses Dankeschön an Edi für die  tolle Organisation und an alle Mitwanderer für die unterhaltsamen Stunden unter Gleichgesinnten.

 

Bericht: Mirja Kronig

Fotos: Ingrid Zumtaugwald, Karin Viotti