Tourenleiter: Sven Friedli
Seilschaft 1: Sven Friedli, Andrea Kuster, Stefanie Rigert
Seilschaft 2: Katharina Kuster, Regula Detta
Seilschaft 3: Michel Petrig, Florian Brantschen
Seilschaft 4: Oliver Mayer, Monika Amacker
Seilschaft 5: Fernando Guntern, Arndt Mielisch
Das Zeitfenster für diesen Hochtour betrug kaum mehr als fünf Stunden – gerade genug Zeit, um das
Zermatter Breitorn halb zu traversieren. So treffen sich Sven (Tourenleiter) und 10 begeisterte SAC-Zermatter/innen an diesem Sonntag um 6.15 Uhr – noch bei leichtem Regen – vor der Talstation der Klein-Matterhorn Bahn für die
frühestmögliche Auffahrt ins Gletscherparadies.
Kaum aus der Gondel gestiegen, zeigt sich der blaue Himmel über dem Ghiacciaio di Verra. Zügig queren wir
diesen und laufen, in 5 Seilschaften, der aufgehenden Sonne entgegen. Doch der erste Halt kommt schneller als erhofft, als die Brücke einer Gletscherspalte zusammenbricht und den Autor dieses Berichtes einen Meter tiefer rutschen lässt. Mit einiger Vorsicht und umgeleiteter Seilführung kommt die Gruppe aus der Gefahrenzone, überquert noch einen Schrund und steigt dann munter der Einstiegslücke auf 4022 m entgegen.
Was für ein Gefühl, was für eine Aussicht hier oben auf dem felsigen Breithorngrat!
Fürs Warmklettern bleiben die Steigeisen aber noch an den Schuhen, denn hinter der ersten Felsnase erwartet uns ein kleiner, schattiger Couloir, dem Sven offenbar nicht ganz über den Weg traut. Zurecht: Die unscheinbare, kaum 10 Meter lange Passage ist vereist, mit etwas Neuschnee bepudert und böte den besten Gummisohlen wohl
wenig Bodenhaftung. Auch die rasch von Sven, horizontal im Fels montierte Expresse erweist sich hier als guter Diener. Dann endlich fallen die Eisen und der zweite Aufschwung präsentiert sich als sonnige, genussvolle Kletterei im schön ausgesetzten Gelände. Im nachfolgenden Abstieg treten wieder abermals kurz auf Eis, doch gut gesichert meistern wir auch diese Stelle. So nehmen wir zielstrebig den dritten Aufschwung und umrunden das «Türmli», bevor der lieb gewonnene Fels abrupt endet. Erneut packen wir die Steigeisen aus und erreichen in Kürze den
Breithorn-Mittelgipfel (4139m).
Doch die erhoffte Gipfelrast fällt dem Blick auf die von Süden heranziehenden tiefgrauen Wolken
zum Opfer. Schnell ein halbes Sandwich zwischen die Zähne, und schon gehts weiter: Eine halbe Stunde später erreichen wir den Hauptgipfel. Dort ist uns ein wunderschönes Gruppenfoto mit blauem Himmel (gen Norden) vergönnt, bevor wir den mittlerweile rutschigen Firn absteigen und allen spät aufgestanden
Breithornbesteigern, die sich jetzt im Aufstieg befinden (auf der Normalroute), die Daumen drücken. Denn ziemlich pünktlich zum Mittag geht über dem Firn «das Licht aus», und die Wolken übernehmen die Regie.
Beeindruckt von dieser unglaublich schönen, abwechslungsreichen Tour in wunderschönen Umgebung, und dankbar für die souveräne Leitung von Sven und der anderen Seilführer Fernando, Katharina, Michel und Oliver erreichen wir die Gondel kurz nach 12.30 Uhr. Die Tour endet mit einem gemütlichen Bier im Tal, während sich der Breithorn-Chat noch bis zum Abend mit begeisterten Kommentaren und Dutzenden sonniger Fotos füllt, während
der Regen heftig auf Zermatt herunterprasselt.
Was für eine gelungene Tour – und was für ein geniales Timing.
Ein herzliches Dankeschön an die «Macher»!!
Bericht: Arndt Mielisch
Fotos: Alle