«Berg und Berg kommen nicht zusammen, aber Mensch und Mensch»
Iranisches Sprichwort
Mitte Woche war der Wetterbericht für Samstag noch nicht sonnenklar. Trotzdem reiste ich aus der verregneten Ostschweiz am Freitag nach Zermatt wo die Sonne zaghaft hinter den Wolken hervor guckte.
Am Samstagmorgen liess das Wetter keine Wünsche mehr übrig und zeigte sich von der besten Seite. So standen wir alle erwartungsvoll um 7:00 Uhr an der Talstation und begrüssten uns gegenseitig. Das heutige Ziel - der Pollux!
Auf der Bergfahrt konnten wir Steinböcke und das wolkenlose Matterhorn bestaunen. Oben an der Bergstation Klein Matterhorn teilte Fernando die Gruppe in drei Seilschaften ein. Urs Lauber schritt in einem sportlichen Tempo übers Breithornplateau voraus. Eine wunderschöne Gletscherwanderung mit herrlicher Aussicht. Einerseits war ich froh, dass es flott voran ging und andererseits freute es mich zu wissen, dass ich bei solidem Lebenswandel anscheinend auch noch in zwanzig Jahren so ein Tempo wie Urs Lauber anschlagen könnte!
Unter der kräftigen und wärmenden Julisonne schritten wir in den drei Seilschaften über den Gletscher bis vor den Aufstieg, wo wir unsere Steigeisen montierten.
Gestärkt nach einer kurzen Verpflegung ging es zum Aufstieg. Den Pickel in der Hand, die einen mit, die anderen ohne Halteschlaufe (Die Vor- und Nachteile wurde ausgiebig beim Aufstieg mit Fernando ergebnislos und mit einem Augenzwinkern diskutiert).
Über den Südwestgrat stiegen wir über Fels- und Geröll den Blockgrat hoch. Danach folgen interessante Kletterstellen die mit Fixseilen gut gesichert waren.
Von oben kam uns eine grössere Gruppe, wir tippten der Sprache nach auf Weissrussen, entgegen. Die einen kamen besser an der Gruppe vorbei, die anderen eher weniger. Schlussendlich hatte es dann jeder geschafft und dem weiteren Aufstieg stand nichts entgegen. Noch zwei drei wunderschöne Kletterstellen und wir kamen um 10.15 Uhr beim Madonnagipfel an. Nach einer kurzen Pause, bis alle Seilschaften wieder beieinander waren, gingen wir über den Firngrat nach oben zum Gipfel.
Am Gipfel angekommen wurde gegenseitig Glückwünsche verteilt, Fotos in allen Variationen und Konstellationen geschossen. Die Aussicht und das Wetter war herrlich, fast windstill war es angenehm warm und es konnte eine gemütliche Gipfelrast genossen werden. Matthias verteilte grosszügig Schweizer Schokolade, was denn sonst!
Beim Rückweg machten wir bei der Madonnastatue nochmals einen Fotohalt, bevor es via Gratabstieg zurück zum Gletscherplateau ging.
Nachdem Pickel und Steigeisen wieder im Rucksack verstaut waren, konnte der Rückweg auf dem inzwischen aufgeweichten Schnee in Angriff genommen werden. Die Steigungen zurück zum Klein Matterhorn, die wärmende Sonne und der tiefer werdende Schnee verlangten nochmals einiges an Kondition. Glücklich und stolz auf die gelungene Tour erreichten wir um 14:00 Uhr Klein Matterhorn wo uns die Bergbahn erwartete.
Auf der Talfahrt machten wir einen Halt beim Bergrestaurant Furri. Um meinem Körper wieder die nötige Energie zurück zu geben, bestellte ich mir ein „Kübel“ Bier. Eine herrliche Erfrischung! An dieser Stelle herzlichen Dank dem edlen Rundenspender!
Fazit: Meine erste Tour mit dem SAC Sektion Zermatt und sicher nicht die Letzte. Danke Fernando für die Tourenleitung und das Organisieren. Allen die dabei waren danke ich für die unfallfreie Tour sowie die gute und lockere Stimmung innerhalb der Gruppe.
Bericht: Ruedi
Fotos: Alle